Berliner Bischof Huber fürchtet «gläsernen Menschen»

Berlin (epd). Der Berliner evangelische Bischof Wolfgang Huber hat sich besorgt über eine Entwicklung hin zum «gläsernen Menschen» geäußert. In großangelegten Erhebungen von Gesundheitsdaten liege ein «hohes Missbrauchspotenzial», sagte er am Samstag im Sender Freies Berlin. Aus den verfügbaren Daten könnten Persönlichkeitsprofile entwickelt werden, die geeignet wären, «gesundheitlich gefährdete Gruppen zu diskriminieren oder die scheinbar Stabileren zu bevorzugen», fügte er hinzu. Als Beispiele für solche Erhebungen nannte er Island, Estland und Großbritannien.

Er trete durchaus für verbesserte Heilungsmöglichkeiten für bisher unheilbar Kranke ein, unterstrich Huber. Dabei dürften aber Würde und Freiheit des Menschen nicht auf der Strecke bleiben. Im Nationalen Ethikrat, dem Huber angehört, habe es darüber in dieser Woche eine spannende Debatte gegeben. Er hoffe, dass sich an dieser Auseinandersetzung möglichst viele Menschen beteiligten.