Evangelische Kirche gegen Einschränkung des Ehegattensplittings

Berlin (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) lehnt Einschnitte beim Ehegattensplitting ab. Der Vorsitzende des Rates der EKD, Manfred Kock, sagte am vor Journalisten in Berlin, das Ehegattensplitting sei kein Instrument der Sozialpolitik. Ein Ausbau der Kinderbetreuung müsse aus anderen Mitteln finanziert werden, so Kock mit Blick auf die Koalitionsgespräche in Berlin. Die Grünen und Teile der SPD fordern eine Abschmelzung des Ehegattensplittings, um mehr Kindergartenplätze für Kinder unter drei Jahren finanzieren zu können.

Durch das Ehegattensplitting würden Ehepaare genauso behandelt wie andere Wirtschaftsgemeinschaften, sagte Kock. Er könne darin «keine Gerechtigkeitslücke» erkennen. Eine Kappung des Splittings würde im übrigen nur Arbeitnehmerhaushalte betreffen, da Selbstständige sich der Schlechterstellung durch eine Umverteilung ihrer Einkünfte untereinander entziehen könnten.

Beim Ehegattensplitting wird die Höhe des Steuersatzes, der für die gesamten Einkünfte eines Ehepaares gilt, auf der Basis des halbierten Einkommens berechnet. Der Splittingvorteil ist umso größer, je unterschiedlicher die Einkommen sind.