Vatikan und rumänisch-orthodoxe Kirche für mehr Dialog

Vatikanstadt (epd). Papst Johannes Paul II. und der rumänisch-orthodoxe Patriarch Teoctist haben den Wunsch nach Überwindung der bestehenden Kirchenspaltung bekräftigt. In einer gemeinsamen Erklärung vom Samstag verpflichten sie sich zum Einsatz für die volle Einheit der Kirchen. Diese bedeute nicht «Aufsaugung», sondern Gemeinschaft im Respekt der bestehenden Unterschiede, betonten die beiden Kirchenoberhäupter bei ihrem Treffen im Vatikan.

«Durch einen ehrlichen Dialog müssen Konflikte überwunden, Missverständnisse und Verdächtigungen der Vergangenheit überwunden werden», heißt es in der Erklärung. Der ökumenische Dialog sei nicht umkehrbar, es gebe keine Alternative für ihn.

Beide Kirchenführer äußerten die Hoffnung, dass der stockende theologische Dialog wieder aufgenommen werde. Angesichts von Vorwürfen der Orthodoxen, Katholiken wollten Gläubige abwerben, betonten sie das Recht auf Religionsfreiheit. Gleichzeitig beklagte Patriarch Teoctist «unlauteren Wettbewerb» von ausländischen Kirchen bei der Evangelisierung in Rumänien seit dem Ende des Kommunismus.

Zur Überwindung der Meinungsunterschiede über die Frage, ob die Katholiken in traditionell orthodoxen Ländern missionieren dürfen, wollen die beiden Kirchen regelmäßige Beratungen abhalten. Zu diesem Ergebnis kamen die beiden Kirchenführer am Ende des einwöchigen Besuchs von Patriarch Teoctist in Rom.