EKD-Synodenpräses Schmude fordert mehr Geld für die Pflege

Düsseldorf (epd). Der Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland, Jürgen Schmude, hat mehr Geld für die Pflege alter und kranker Menschen gefordert. Weil es angesichts der Alterung der Gesellschaft immer mehr pflegebedürftige Menschen gebe, würde sonst die Qualität der Versorgung weiter sinken, warnte Schmude am Mittwoch in Düsseldorf. Zum würdigen menschlichen Leben gehöre mehr als Unterbringung und leibliche Versorgung.

Schmude nannte als mögliche Geldquellen die Erhöhung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung sowie die vorsichtige Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze und der Versicherungspflichtgrenze. Junge Menschen müssten «kleine Abstriche an ihrem Lebensstandard im Berufsleben und im Rentenalter hinnehmen», sagte Schmude auf einer Tagung der rheinischen Diakonie im Rahmen der «Kampagne für Pflege».

Auch der «längere Arbeitseinsatz der gesunden älteren Menschen statt einer immer mehr ausgeweiteten Frühpensionierung» könne die Pflegekassen entlasten. Zudem seien die Möglichkeiten der Unterstützung professioneller Pflegekräfte durch Ehrenamtliche noch nicht ausgeschöpft, ergänzte der frühere Bundesjustizminister vor mehreren hundert Heimbewohnern und Mitarbeitern von Pflegeeinrichtungen. Allerdings sei die Kompetenz ausgebildeter Pflegekräfte nicht zu ersetzen.