Erstmals ökumenische Wallfahrt auf den Kreuzberg in der Rhön

B i s c h o f s h e i m (idea) – Erstmals sind evangelische und katholische Christen in einer ökumenischen Wallfahrt auf den “heiligen Berg Unterfrankens” gezogen, den Kreuzberg bei Bischofsheim (Rhön). Unter den rund 1.500 Teilnehmern waren der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich (München), der Vorsitzende der Ökumene-Konferenz der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Paul Werner Scheele (Würzburg), und der ukrainische lutherische Bischof Edmund Ratz. Für Friedrich war es nach eigenen Angaben die erste Wallfahrt. Spontanen Beifall erhielt der Bischof, als er für diese “ganz tiefe geistliche Erfahrung” dankte. Nach seinen Worten gibt es keine theologischen Gründe gegen ökumenische Wallfahrten. Sie könnten vielmehr eine Bereicherung für evangelische Christen sein. Friedrich ist auch Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Bischof Scheele rief Protestanten und Katholiken dazu auf, miteinander den christlichen Glauben zu bekennen: “Was immer zwischen uns steht, näher als das Trennende ist uns Christus.” Katholiken pilgern seit 1647 auf den Kreuzberg. Organisator des ökumenischen Gipfeltreffens am 28. September war der Vorsitzende des Ausschusses für Mission und Ökumene in der bayerischen evangelischen Landessynode, Fritz Schroth (Bischofsheim). “Wer miteinander unterwegs ist, singt und betet, entdeckt das Gemeinsame”, so der Synodale. Die unterfränkische Schreinerinnung hatte anlässlich der Wallfahrt 450 Holzkreuze gespendet, die von Bischof Scheele gesegnet und nach der ökumenischen Feier verkauft wurden. Der Erlös fließt in ein ökumenisches Projekt in Berlin und den Kauf medizinischer Geräte für Papua-Neuguinea.