Bundesverdienstkreuz für EKD-Ratsvorsitzenden Kock

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock (66), ist für sein gesellschaftskritisches Engagement am Freitag in Berlin mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. In seinem Amt vermittle Kock «klare Positionen zu den drängenden Themen der Gegenwart wie der Ausländerpolitik, der Arbeitslosigkeit und der Achtung des Selbstbestimmungsrechts von Todkranken», heißt es in der Begründung. Bundespräsident Johannes Rau überreichte die Auszeichnung bei einem Festakt im Schloss Bellevue an insgesamt 46 Bürgerinnen und Bürger.

Der EKD-Ratsvorsitzende und rheinische Präses erklärte, er habe zunächst Bedenken gehabt, einen Orden anzunehmen, er betrachte diese Ehrung aber als Auszeichnung seines Amts und damit der gesamten EKD. Der Staat würdige damit den Beitrag der evangelischen Kirche zum verantwortungsvollen Zusammenleben dieser Gesellschaft und erkenne «die evangelische Verkündigung als wichtig für das Leben der Menschen an».

Kock betonte seinem Sprecher zufolge, Deutschland habe die beste Rechtsordnung seiner Geschichte. Er sei «froh, Bürger unserer Republik zu sein. Dies will ich auch damit dokumentieren, dass ich das Bundesverdienstkreuz dankbar entgegennehme.» Kock ist seit fünf Jahren EKD-Ratsvorsitzender und damit höchster Repräsentant der knapp 27 Millionen deutschen Protestanten. Diese Funktion übt er noch bis Herbst 2003 aus.

Der frühere Ostberliner Bischof und langjährige Vorsitzende des DDR-Kirchenbundes, Albrecht Schönherr, wurde für sein Engagement «für die Gemeinschaft der Kirchen in Ost und West» ausgezeichnet. Der Schauspieler Armin Mueller-Stahl erhielt den Orden für sein Engagement zur Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Als «Impulsgeber für wissenschaftliche und politische Diskussionen» wurde
zudem der Jurist und Mitbegründer des «Kuratoriums für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder», Ulrich Preuß, ausgezeichnet. (09019/4.10.02)