UNICEF ruft zum Kampf gegen Einsatz von Kindersoldaten auf

Berlin (epd). Zum Weltkindertag an diesem Freitag hat das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF zum Kampf gegen den weltweiten Missbrauch von Kindern in Kriegen aufgerufen. In rund 40 Ländern der Erde kämpften mehr als 300.000 Jungen und Mädchen in Regierungsarmeen oder Rebellengruppen, erklärte der Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, Dietrich Garlichs, in Berlin.  Vor allem in Afrika, aber auch in Lateinamerika und Asien würden Kinder in Kampfeinsätze gejagt und zu Gewalttaten gezwungen. «Der Missbrauch von Kindern für den Krieg ist eine der schwersten Menschenrechtsverletzungen», betonte Garlichs.  Das im Februar 2002 in Kraft getretene Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention verbiete den Kriegseinsatz von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren, so Garlichs weiter. Zwar sei es bislang von 109 Staaten unterzeichnet, jedoch erst von 35 Ländern ratifiziert worden.  Auch Deutschland habe die Vereinbarung bisher noch nicht in nationales Recht umgesetzt. UNICEF fordere deshalb die Bundesregierung auf, das Zusatzprotokoll endlich zu ratifizieren und damit «ein Signal an Kriegsherren und Konfliktparteien zu senden», erklärte der Geschäftsführer.  Wie er zudem betonte, seien auch weiterhin die Hilfen für ehemalige Kindersoldaten wichtig. «Die Kinder sind Opfer und Täter zugleich und leiden ihr Leben lang unter den Geschehnissen», erklärte er. Die meisten seien niemals zur Schule gegangen und hätten keine Ausbildung. Mit speziellen Hilfsprogrammen versuche UNICEF deshalb, ehemaligen Kindersoldaten durch Schulunterricht und Ausbildungsangebote den Weg zurück in ein «normales» Leben zu ebnen.