EKD und Botschafter Polens würdigen Verein «Zeichen der Hoffnung»

Frankfurt a.M. (epd). Der Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Jürgen Schmude, hat den Verein «Zeichen der Hoffnung» für seine deutsch-polnische Versöhnungsarbeit gewürdigt. Das Hilfswerk für ehemalige KZ-Häftlinge in Polen habe dazu beigetragen, aus beiden Völkern friedliche und befreundete Nachbarn in einem einheitlichen Europa zu machen, sagte Schmude bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen des Vereins am Sonntag in Frankfurt am Main.

Die Christen und Kirchen in beiden Völkern hätten einen überragenden Anteil daran, dass nach dem nationalsozialistischen Terror und Morden inzwischen eine «Wende zum Guten» gelungen sei, sagte Schmude. Die Politik hätte das allein nicht geschafft. Besonders hob der Präses den früheren hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Helmut Hild (1921-1999) hervor, der in seiner Landeskirche und in der EKD «eine lebendige Säule» der Versöhnungsarbeit gewesen sei. Hild war bis zu seinem Tod Kuratoriumsvorsitzender von «Zeichen der Hoffnung».

Der polnische Botschafter in Deutschland, Jerzy Kranz, würdigte den Verein in einem Grußwort als Symbol der Ökumene und als «Werk guter Menschen, die Brücken schlagen». Das Wirken von «Zeichen der Hoffnung» sei von Sympathie für Polen getragen und habe Früchte getragen.

Bei der Feier dankten drei anwesende polnische Überlebende des NS-Terrors für die Unterstützung und Anteilnahme des Vereins an ihrem Schicksal. Der Vereinsvorsitzende Klaus Würmell versicherte, das Versöhnungswerk werde auch weiter für die wenigen noch lebenden Überlebenden in ihrem hohen Alter da sein und versuchen, ihre Erinnerungen und Leiden zu teilen.

Das 1977 gegründete deutsch-polnische Versöhnungswerk unterstützt rund 400 KZ-Überlebende mit regelmäßigen finanziellen und medizinischen Hilfen. Es unterhält Altenheimplätze in Gdynia und Bielsko-Biala und ein Projekt «Essen auf Rädern» in Krakau. Daneben werden regelmäßig Erholungsaufenthalte veranstaltet. (07924/1.9.02)