EKD und Zentralrat: Kampf gegen Antisemitismus «gemeinsame Sache»

Hannover/Frankfurt a.M. (epd). Die evangelische Kirche und der Zentralrat der Juden in Deutschland sind sich einig, dass die Bekämpfung des Antisemitismus «gemeinsame Sache» aller politischen, kulturellen und religiösen Kräfte sein muss. Der Bodensatz latent vorhandener judenfeindlicher Einstellungen dürfe nicht wieder salonfähig werden, erklärten Zentralrats-Präsident Paul Spiegel und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, am Donnerstag in Hannover.  Tags zuvor hatten sich Spiegel und Kock zu einem Gespräch in Frankfurt getroffen. Mit Blick auf den FDP-Politiker Jürgen Möllemann erklärten EKD und Zentralrat, es sei «unanständig und verwerflich», wenn Politiker mit antisemitischen oder als antisemitisch zu verstehenden Signalen im Wahlkampf auf Stimmenfang gingen.  Besorgt zeigten sich Kirche und Zentralrat über die Lage im Nahen Osten. Eine friedliche Lösung sei dort nur möglich, wenn das Existenzrecht Israels von palästinensischer Seite anerkannt werde und der Terrorismus gemeinsam entschlossen bekämpft werde, erklärten die insgesamt 14 Gesprächsteilnehmer beider Seiten.  Kritik an Israel könne auch in Deutschland geübt werden, doch komme es auf Sachlichkeit und Verhältnismäßigkeit an. Die Situation Israels in einem Krisengebiet und seine aktuelle Bedrohung durch den Terrorismus müssten dabei berücksichtigt werden.