Schweizer Kirchenpräsident: Europäische Kirchengemeinschaft fördern

Hannover (epd). Der Schweizer Kirchenpräsident Thomas Wipf, zugleich Präsidiumsmitglied der Leuenberger Kirchengemeinschaft, hat sich für einen stärkeren Zusammenhalt des Protestantismus in Europa ausgesprochen. Zur Weiterentwicklung dieser Gemeinschaft sollten die Kirchen weniger «überholten, theologisch überhöhten Kirchenstrukturen» folgen als den Bedürfnissen der Menschen, erklärte Wipf nach Mitteilung der Leuenberger Kirchengemeinschaft vom Montag in Hannover. Dem Zusammenschluss von Leuenberg gehören 103 protestantische Kirchen in Europa an.  Die Bildung einer Europäischen Evangelischen Synode halte er nicht für ausgeschlossen, so Wipf. Um verstärkt evangelisches Profil zu zeigen, müssten die protestantischen Kirchen «bewusster ihren Beitrag zum Ganzen des christlichen Glaubens und Handelns einbringen». Dabei gehe es nicht um Konfessionalismus, das Nachdenken über protestantisches Profil sei vielmehr Ausgangspunkt für ökumenische Annäherung. Die Vollversammlung der Leuenberger Kirchengemeinschaft hatte im vergangenen Jahr in Belfast gegen eine Synode votiert.  Besorgt äußerte sich der Kirchenpräsident über einen Trend zu «bloß bilateraler Ökumene» und starker Betonung der am Bischofsamt ausgerichteten Kirchenleitung gegenüber «synodal-partizipativen» Ordnungen. Für ihn sei daher der Dialog zwischen Reformierten und Lutheranern innerhalb der Leuenberger Kirchengemeinschaft besonders bedeutsam, so Wipf.