Rau und Herzog würdigen Bibelforscherin Barbara Aland

Münster (epd). Bundespräsident Johannes Rau und sein Amtsvorgänger Roman Herzog haben die Bibelforscherin Barbara Aland als engagierte und renommierte Wissenschaftlerin gewürdigt. Ihr Name sei unauslöschlich mit dem Theologiestudium in Deutschland und darüber hinaus verbunden, schrieb Rau in einem Grußwort zur Verabschiedung der 65-jährigen Professorin aus dem Hochschuldienst am Mittwoch in Münster. Neben ihren weltweit anerkannten Forschungen am griechischen Urtext des Neuen Testaments habe Aland auch durch ihre souveräne und freundliche Art überzeugt.  Altbundespräsident Herzog unterstrich während eines Festaktes die herausragenden Leistungen der Münsteraner Theologie-Professorin. Ohne Aland sei die heutige biblische Textforschung nicht denkbar. Die Wissenschaftlerin habe zudem als Direktorin des Instituts für neutestamentliche Textforschung erfolgreich eine international einzigartige Einrichtung geführt, sagte Herzog. Er ist Vorsitzender des Kuratoriums der Hermann-Kunst-Stiftung zur Förderung der neutestamentlichen Textforschung.  Nach dem Studium der Evangelischen Theologie und Klassischen Philologie in Frankfurt, Marburg und Kiel promovierte Aland 1964. Sie habilitierte sich 1972 in Göttingen und wirkte anschließend als Privatdozentin, später als  Professorin für Kirchengeschichte und neutestamentliche Textforschung an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Münster.  1983 übernahm Aland die Leitung des 1959 gegründeten Instituts für neutestamentliche Textforschung an der Wilhelms-Universität. Das mit ihrem 1994 verstorbenen Ehemann Kurt Aland herausgegebene Textbuch, der so genannte Nestle-Aland, gilt weltweit als Standardwerk in Lehre und Forschung.