Bischöfin Jepsen: Interesse an Religion hat wieder zugenommen

Hamburg/Hannover (epd). Das Interesse an Religion hat nach Ansicht der Hamburger Bischöfin Maria Jepsen seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zugenommen. Zu dieser veränderten Sichtweise habe auch ein «Unbehagen an dem stur ökonomischen Weltmodell» geführt, heißt es in einem am Montag in Hannover veröffentlichten Beitrag Jepsens für den Informationsdienst der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).  Die «Kategorien der Moderne» wie Fortschritt, selbst regulierende Märkte und Globalisierung reichten zum Leben nicht aus, fügte Jepsen hinzu. Das menschliche Leben insgesamt lasse sich zudem nicht über Technologie und Wirtschaft regeln. Religionen dagegen seien Ebbe und Flut ähnlich, «langsam, aber beharrlich». Jepsen: «Sie eignen sich nicht sehr für die Tagesmedien.»  Kirche und Christentum seien lange Zeit wie ein «Wurmfortsatz der Gegenwartskultur» angesehen worden, erklärte die Theologin. Doch  es sei nicht zu befürchten, dass der Kölner Dom oder der Hamburger Michel irgendwann wie «Hünengräber germanischer Zeiten» aus der europäischen Landschaft hervorragten.