Kirchen fordern «entschiedenes Zeichen» für nachhaltige Entwicklung

Hannover/Bonn (epd). Die beiden großen Kirchen haben deutliche Fortschritte in der weltweiten Umwelt- und Entwicklungspolitik angemahnt. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz appellierten am Freitag an die Staatengemeinschaft, auf dem Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung ein «entschiedenes Zeichen» zu setzen.  «Entwicklungs- und Umweltschutzfragen werden immer mehr zu strategischen Überlebensfragen für die Zukunft der Menschheit. Ihre Gewährleistung ist vorsorgende Friedenspolitik», heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Kirchen. Der UN-Gipfel findet vom 26. August bis 4. September in Johannesburg statt.  Die Kirchen fordern die Bundesregierung besonders zum Einsatz für Armutsbekämpfung, Klimaschutz, den Aufbau einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft auf nationaler und globaler Ebene sowie für mehr Entwicklungshilfe auf. Mit Sorge stellen die Kirchen fest, «dass trotz einzelner Fortschritte im letzten Jahrzehnt die nötige Trendwende zu einer nachhaltigen Entwicklung immer noch aussteht». Im Gegenteil, die Kluft zwischen Arm und Reich wachse, und die Umweltschäden nähmen zu.  Auf dem Johannesburg-Gipfel geht es den Kirchen zufolge um eine konsequente Umsetzung der Beschlüsse des Umweltgipfels von Rio de Janeiro 1992 zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das damals verabschiedete Aktionsprogramm «Agenda 21» sei auch für Kirchen «eine unverzichtbare Basis für eine verantwortliche Zukunftspolitik». Durch die Wertorientierung am christlichen Schöpfungsglauben und Menschenbild sowie durch einen nachhaltigen Lebensstil und beispielhaftes Handeln könnten Kirchen zu einer zukunftsfähigen Politik beitragen, so der Rat der EKD und die Bischofskonferenz.