Europäisches Umweltzertifikat für Ev. Oberkirchenrat

Stuttgart (ps). Als erste Kirchenleitung in Europa ist der Evangelische Oberkirchenrat in Stuttgart mit dem europäischen Umweltzertifikat "Environmental Management Audit System" (EMAS) ausgezeichnet worden. Bei einer Feierstunde im Evangelischen Oberkirchenrat am Montag, 17. Juni, verwies der Umweltminister von Baden-Württemberg, Ulrich Müller, auf die Vorbildfunktion der Kirche in Umweltfragen: "Wenn sogar die Kirche mitmacht, dann muss es richtig sein", sagte Müller. Indem sich die württembergische Landeskirche an die Spitze der ökologischen Bewegung setze und ihre Dienststellen nach der EMAS-Norm zertifizieren lasse, erhalte das Umweltzertifikat "die höheren Weihen": Der ebenfalls ausgezeichnete Evangelische Gemeindedienst für Württemberg hat darüber hinaus die weltweit gültige Norm ISO 14 001 mit eingeführt, um vergleichbar mit Ländern außerhalb der Europäischen Union zu sein. Das von den Institutionen erarbeitete Umweltmanagementsystem hat eine Senkung des Energie- und Rohstoffverbrauchs zum Ziel. Landesbischof Gerhard Maier verwies darauf, dass neben den jetzt ausgezeichneten Dienststellen bereits das Haus Birkach, das Studienzentrum der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, sowie zwei evangelische Kirchengemeinden nach der EMAS-Norm zertifiziert sind. Bis zum Jahr 2008 wolle man erreichen, dass alle Kirchengemeinden der evangelischen Landeskirche in das Umweltmanagement eingestiegen seien. Dazu habe die Landeskirche jetzt die ersten 31 Umweltauditorinnen und -auditoren nach erfolgreicher Ausbildung in Dienst genommen. Frank Endemann, Beauftragter des Oberkirchenrats für das Umweltmanagesystem, erläuterte die konkreten Maßnahmen im Oberkirchenrat: Der Energieverbrauch der Heizungen soll durch die Installation einer zentralen elektronischen Heizungssteuerung sinken, der Stromverbrauch soll durch Energiesparlampen und den Einsatz von energieeffizienten Elektrogeräten reduziert werden und die Dienstwagenflotte soll sukzessive auf verbrauchsreduzierte und schadstoffarme Fahrzeuge umgestellt werden. Der Evangelische Gemeindedienst sieht seine wichtigste Aufgabe nach Angaben seines Umweltmanagementbeauftragten Horst Moser darin, Multiplikator für ein ökologisches Bewusstsein zu sein. Die Referentinnen und Referenten des Gemeindedienstes wollen den Gedanken der Schöpfungsverantwortung in die Gemeinden und in die Öffentlichkeit tragen. Außerdem sollen bis 2004 die Hälfte aller Dienstfahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden.