Auslandsberichterstattung des Fernsehens in der Kritik

Tutzing (epd). Mit der Auslandsberichterstattung im deutschen Fernsehen befassen sich die diesjährigen «Tutzinger Medientage», die am Montag eröffnet wurden. Zum Auftakt sprach «Monitor»-Chefin Sonia Mikich über die «geistige Provinzialisierung», die sie im Verhältnis der Deutschen und ihres Fernsehens zum Ausland ausgemacht hat. Die frühere Paris-Korrespondentin der ARD hatte sich schon vor einem Jahr sehr kritisch mit der Arbeit ihrer Kollegen auseinander gesetzt. Auf den bis Dienstag dauernden 21. Tutzinger Medientagen werden zahlreiche prominente Referenten erwartet. So versucht der Medienwissenschaftler Professor Hans J. Kleinsteuber von der Universität Hamburg eine «Auslandsberichterstattung der Zukunft» zu entwerfen. Der zweite Tag steht im Zeichen von zwei Podiumsdiskussionen, bei denen Krisen- und Kriegsreporter berichten sollen, ob sie sich als «Kontrolleure der Kriegsführung» und nur als «Zaungäste der Weltgeschichte» empfinden. Erwartet werden Dieter Kronzucker (früher ZDF, jetzt N 24), Annette Dittert (ARD-Studio Warschau), Jochen Siemens  (Frankfurter Rundschau) und viele andere. Die Tutzinger Medientage unter dem Titel «Nur Krisen, Kriege, Katastrophen?» werden veranstaltet von der Evangelischen Akademie Tutzing und dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik.