CDU: Christliches Menschenbild gegen Beliebigkeit setzen

Berlin (epd). Der Vorsitzende der CDU-Wertekommission, Christoph Böhr, hat das christliche Menschenbild als verbindliche Antwort auf die ethischen Fragen in Politik und Gesellschaft bezeichnet. Angesichts der Debatte über Erziehung nach dem Amoklauf in Erfurt stehe dieses Menschenbild gegen die Beliebigkeit in einer pluralistischen Gesellschaft, sagte Böhr in Berlin bei einer «Zukunftskonferenz» der CDU über Werte. Eine bessere «Wertekommunikation» mit Jugendlichen forderte der Vorsitzende der Jugendkommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode. Weil das Leben immer unbegrenzter werde, erscheine vielen auch die Lebensplanung zunehmend unsicherer, sagte Böhr. Junge Leute fühlten sich damit häufig allein gelassen. Nach Ansicht von Böhr ist daher eine «Renaissance der Familie, eine Rückbesinnung auf die Notwendigkeit von Erziehung sowie eine neue Wertschätzung von Bildung» angebracht. Es gehe nicht darum, das Rad der Geschichte zurückzudrehen, fügte Böhr hinzu. Aber er frage sich, ob aus der Feigheit vor Erziehung eine Tugend gemacht worden sei. Vor einem «Werteüberschuss» warnte Bischof Bode. Zu vieles werde als wertvoll angepriesen. Eine Hierarchie der Werte sei gerade für Jugendliche jedoch oft nicht mehr erkennbar, kritisierte Bode. Das führe zu einer «Wertunfähigkeit». Seines Erachtens muss die Wertevermittlung bei der Menschenwürde ansetzen. Noch wichtiger als Vermittlung sei «Wertekommunikation», sagte der Bischof. Denn dabei finde zwischen Erwachsenen und jungen Menschen ein Austausch statt. Bode plädierte für den Religionsunterricht an Schulen. Religiösität oder die Entscheidung dagegen gehörten zum Menschsein. Eine neutrale Religionskunde reiche nicht aus, um das zu vermitteln.