Kirchen wollen Beobachter in den Nahen Osten schicken

Hesselberg (epd). Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf will in Kürze Beobachter zur Überwachung der Menschenrechte nach Israel und Palästina schicken. Die Kirchenvertreter sollten über Verletzungen des Völkerrechts berichten und durch ihre «schiere Präsenz» Menschen schützen, teilte der Heidelberger Theologe Fernando Enns beim 51. Bayerischen Kirchentag auf dem mittelfränkischen Hesselberg mit. Enns, stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Mennonitengemeinden, gehört dem ÖRK-Zentralausschuss an. Seinen Angaben zufolge sollen die ÖRK-Beobachter außerdem palästinensische und israelische Friedensgruppen bei gewaltfreien Aktionen zur Beendigung der Besetzung Palästinas unterstützen. Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich begrüßte die Initiative. Er warnte zugleich davor, die Juden in Deutschland für das Vorgehen des Staates Israel haftbar zu machen und forderte dazu auf, antisemitischen Tendenzen Einhalt zu gebieten. Voraussetzung für einen dauerhaften Frieden in Nahost seien Strukturen, in denen Juden und Palästinenser angstfrei leben können. Dazu gehöre die Schaffung eines eigenen Palästinenser-Staates.