Vier Produktionen mit Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet

München (epd). Die Schauspielerin Hannelore Hoger sowie vier öffentlich-rechtliche Fernseh- und Hörfunkproduktionen werden in diesem Jahr mit dem Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet. Wie die Jury des Medienpreises der evangelischen Kirche in München bekannt gab, erhält Hoger («Bella Block») den Sonderpreis für ihre «herausragenden Charakterdarstellungen». Die Preise werden am 20. Juni beim ORB in Potsdam vergeben. Einer der beiden Fernsehpreise dieses Jahres geht an das ZDF/ARTE-Fernsehspiel «Hat er Arbeit?». Beate Langmaack (Buch) und Kai Wessel (Regie) hätten einen «hervorragend gearbeiteten» Film über arbeitslose junge Werftarbeiter in Mecklenburg-Vorpommern gedreht, begründete die Jury ihre Wahl. Mit einem weiteren Robert-Geisendörfer-Preis wurde die SFB-Fernsehreportage «Lehrer - ungeliebt und ausgelaugt» gewürdigt. Autorin Anja Kretschmer habe mit ihrer Alltagsbeschreibung aus Schulen dem Vorurteil entgegengewirkt, dass Lehrer «einen beneidenswert faulen Beruf» hätten, so die Jury. Mit einem der beiden Hörfunkpreise wurde das SFB/ORB-Feature «Nicht schuldig» ausgezeichnet. Die Kroatin Slavenka Drakulic (Buch) habe einen «eindrucksvollen Bericht» über eine Verhandlung gegen Kriegsverbrecher aus dem ehemaligen Jugoslawien vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegeben (Regie: Nikolai von Koslowski). Ein weiterer Hörfunkpreis ging an eine Ausgabe des BR-Jugendmagazins «Zündfunk». Autor Thies Marsen habe in «Legal? Illegal! Scheißegal?» überzeugend in drei Fallstudien nach den Grenzen der Staatsgewalt gefragt, erklärte die Jury. Die Fernseh- und Hörfunkpreise sind mit je 2.500 Euro dotiert. Der Sonderpreis für «exemplarische publizistische Leistungen» ist mit 1.500 Euro ausgestattet. Der Robert-Geisendörfer-Preis wird getragen von mehreren Einrichtungen der evangelischen Kirche und erinnert mit seinem Namen an den früheren Fernsehbeauftragten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der Preis wird alljährlich für Programme vergeben, die einen «besonderen Beitrag zur gesellschaftlichen Kommunikation» leisten. In diesem Jahr waren über 100 Fernseh- und Hörfunksendungen eingereicht worden.