Hollywood-Star auf Luthers Spuren

Von Bernd Mayer (epd) Coburg (epd). Der Mensch Martin Luther mit seinen Ängsten und Zweifeln, aber auch mit seinem unerschütterlichen Glauben steht im Mittelpunkt eines internationalen Filmprojekts mit großer Besetzung. In den beiden zurückliegenden Wochen hat die Berliner «Neue Filmproduktion» in Kooperation mit ihrem amerikanischen Partner «Aid Association for Lutherans» an Originalschauplätzen in Thüringen und Oberfranken Schlüsselszenen aus Luthers Leben aufgenommen. Nach Coburgs Veste werden in der kommenden Woche die oberfränkischen Orte Seßlach und Staffelstein sowie das thüringische Ummerstadt - es «mimt» im Film das historische Wittenberg - Drehorte sein. Hollywood-Star Joseph Fiennes, bekannt geworden durch historische Filme wie «Shakespeare in love» und «Elizabeth», empfand in der Rolle des Reformators die Dreharbeiten in historischer Umgebung als besonders angenehm. «Endlich mal kein Studiodreh - für ihn war es ein schönes Gefühl, auf den Spuren Martin Luthers zu wandeln», sagt Mediensprecherin Julia Kainz. Die übrigen Stars wie Peter Ustinov (Friedrich der Weise), Bruno Ganz (Johann von Straupitz), Alfred Molina (Johann Tetzel) und Claire Cox (Katharina von Bora) waren bei den Dreharbeiten an den deutschen Lutherstätten nicht mit dabei. Nach Thüringen und Franken zieht der gewaltige Produktionstross Richtung Süden nach Italien, bevor es zurück nach Tschechien geht. Der Abschluss der dreimonatigen Produktionsarbeiten ist dann in den Bavaria-Filmstudios vorgesehen. Der kanadische Regisseur Eric Till, der im vergangenen Jahr mit seinem mehrfach preisgekrönten Film «Bonhoeffer - die letzte Stufe» einen großen Erfolg feiern konnte, ist mit den ersten drei Drehwochen sehr zufrieden. Bislang wurde der Zeitplan für das 21-Millionen-Euro-Projekt fast minuziös eingehalten. Der Film will vor allem die emotionale Entwicklung Martin Luthers deutlich machen und den Welterschütterer in seinem Privatleben zeigen. Ein völlig neues Luther-Bild kommt dabei freilich nicht heraus, denn der Film lehnt sich eng an die historischen Fakten an. Im März nächsten Jahres soll der Film in die deutschen Kinos kommen.