UNICEF will Aktionsplan für Achtung der Kinderrechte

Berlin (epd). Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF hat einen weltweiten Aktionsplan gegen die Missachtung der Kinderrechte gefordert. Der am 8. Mai in New York beginnende Weltkindergipfel solle die Weichen für eine Verbesserung der Lebenssituation der rund 2,1 Milliarden Kinder und Jugendlichen in der Welt stellen, erklärte die UN-Organisation in Berlin. Investitionen in die Zukunft der Kinder seien die beste Strategie gegen Hass und Gewalt. Als verbindliche Schritte nennt UNICEF, Kinder vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung zu schützen. Menschenrechtsverletzungen an Kindern müssten aufgedeckt, verfolgt und bestraft werden. Jungen und Mädchen in Kriegsgebieten bräuchten besonderen Schutz. Zudem müsse in der Entwicklungshilfe mehr Geld für die Grundversorgung armer Familien und ihrer Kinder bereitgestellt werden, damit zum Beispiel der Schulbesuch gesichert sei. Armut und Hoffnungslosigkeit lassen sich nach den Worten des Schauspielers und UNICEF-Botschafters Sir Peter Ustinov nicht mit militärischen Mitteln besiegen. Der Kindergipfel sei auch eine Antwort auf die Terroranschläge vom 11. September. Eine friedliche Zukunft werde es nur geben, wenn alle Kinder in Sicherheit aufwachsen und ihre Fähigkeiten entfalten können, betonte er. Zum Weltkindergipfel vom 8. bis 10. Mai werden rund 70 Staats- und Regierungschefs sowie über 1.000 Vertreter von nichtstaatlichen Organisationen in New York erwartet. In einem dreitägigen Forum vom 5. bis 7. Mai werden zudem mehr als 300 Kinder und Jugendliche, darunter vier aus Deutschland, ihre Forderungen an die Regierungen formulieren. Laut UNICEF wurden die Ziele des ersten Weltkindergipfels von 1990 bis heute nicht verwirklicht. Noch immer müssten jährlich fast elf Millionen Kinder vor ihrem fünften Lebensjahr sterben, die meisten an vermeidbaren Krankheiten wie Masern oder Durchfall. 150 Millionen Kinder seien chronisch unterernährt, knapp 120 Millionen würden nicht eingeschult. Im vergangenen Jahrzehnt starben den Angaben zufolge zwei Millionen Heranwachsende in bewaffneten Konflikten, sechs Millionen wurden verletzt. Weltweit müssten 250 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren arbeiten, um zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizutragen.