Leitender Bischof der VELKD für Umgestaltung der EKD

B e r l i n (idea) – Neuer Vorstoß in der Strukturdebatte der evangelischen Kirchen: Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Hans Christian Knuth (Schleswig), hat vorgeschlagen, die EKD zu einer Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses mit reformiertem und uniertem Zweig umzugestalten. Dies sei eine sinnvolle Lösung, weil sie ein höheres Maß an Einheitlichkeit biete, schreibt Knuth in einem vorab veröffentlichten Beitrag der in Berlin erscheinenden evangelischen Zeitschrift “Zeitzeichen”. Diese Einheit wäre nach seinen Worten nicht nach territorialem Prinzip, sondern nach dem Bekenntnis gebildet. Möglich sei dieser Schritt, weil viele der unierten Landeskirchen die lutherischen Bekenntnisse in ihrer Verfassung hätten und stark lutherisch geprägt seien. Im Blick auf die VELKD schreibt Knuth, sie sei “keine unwandelbare Struktur”. Wenn man etwas ändere, müsse es aber eine wirkliche Verbesserung sein. Veränderungen der Kirchenstrukturen seien so vorzunehmen, dass Kirche Kirche bleibe und sich nicht einfach der Logik der Marktförmigkeit überlasse. Zwischen EKD, VELKD und der Evangelischen Kirche der Union (EKU) gebe es eine “arbeitsteilige und einander ergänzende Arbeit”, der Schlagworte wie “Doppelarbeit” und “Doppelstrukturen” nicht gerecht würden. Der Präsident der hannoverschen Landeskirche, Eckhart von Vietinghoff, hatte vorgeschlagen, die konfessionellen Dachverbände abzuschaffen, und damit eine breite Diskussion ausgelöst. Er plädiert dafür, bis zum Jahr 2006 “eine einzige, gemeinsame Kooperationsstruktur auf der Basis der EKD” zu schaffen. Dies hätte eine Auflösung der VELKD, der EKU, des Reformierten Bundes und der Arnoldshainer Konferenz zur Folge, in der 15 nicht-lutherische Landeskirchen zusammengeschlossen sind. Die VELKD umfasst acht Landeskirchen mit rund elf Millionen Mitgliedern.