Verhandlungen über Bethlehemer Geburtskirche verzögern sich

Jerusalem (epd). Die geplanten Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern über eine Beendigung der Belagerung der Geburtskirche in Bethlehem haben sich erneut verzögert. Dies berichtete der israelische Rundfunk. In der Kirche befinden sich rund 200 bewaffnete Palästinenser und etwa 50 Mönche. Die israelische Armee hat den Gebäudekomplex umstellt. In einem Interview mit dem arabischen Fernsehsender El Dschasira mit Sitz in Katar sagte der palästinensische Unterhändler Salah Taamri, die Israelis sperrten sich gegen eine Beteiligung von Kirchenvertretern und Beobachtern internationaler Gremien an den Verhandlungen. Die Israelis forderten zudem, die palästinensischen Kämpfer vor Gericht zu stellen oder ins Ausland zu deportieren, hieß es weiter. Die Palästineser lehnen dies strikt ab. Arabischen Zeitungen zufolge hatte das von Palästinenser-Präsident Jassir Arafat eingesetzte Verhandlungsteam vorgeschlagen, die palästinensischen Kämpfer unbehelligt nach Gaza ausreisen zu lassen. Die Zeitung «Haaretz» berichtete, die israelischen Streitkräfte hätten am Mittwoch einen sechzehnjährigen Jungen aufgegriffen, der versucht habe, aus der Kirche zu entfliehen. Der Junge wurde nach einem Verhör freigelassen. Nach Aussage des Jungen ist die Lage in der Kirche verheerend, weil die Lebensmittel und das Trinkwasser zu Ende gingen.