Hospiz-Stiftung: Sterbehilfe-Gesetz ist Lizenz zum Töten

Dortmund (epd). Die Deutsche Hospiz Stiftung hat das am 1. April in Kraft getretene niederländische Gesetz zur aktiven Sterbehilfe als "Lizenz zum Töten" kritisiert. Anstatt für dringend notwendige Veränderungen im Gesundheitssystem zu Gunsten Schwerstkranker zu sorgen, zementierten die Politiker bestehende Missstände, erklärte die Stiftung am Dienstag in Dortmund. Mit der "billigen Ausrede", Schwerstkranke wollten nicht mehr leben, drängten die Niederlande Alternativen ins Abseits. Nach dem Gesetz dürfen Ärzte unter bestimmten Bedingen ohne Bestrafung Sterbehilfe leisten. Voraussetzung ist unter anderem, dass ein Patient unerträglich leidet, keine Aussicht auf Heilung besteht und ein zweiter Arzt hinzugezogen wird. Hospizarbeit und Palliativmedizin könnten für ein menschenwürdiges Leben bis zuletzt sorgen, so die Stiftung weiter. Wie eine gemeinsame europäische Verfassung aussehen solle, sei gerade beim Thema Sterbehilfe völlig offen. Auch Belgien wolle ein "Euthanasie-Gesetz" verabschieden.