Kardinal Ratzinger kritisiert Praxis der «Homo-Ehe» in Deutschland

Berlin (epd). Kardinal Joseph Ratzinger hat die Praxis der «Homo-Ehe» in Deutschland kritisiert. Wenn die Ehe zwischen Mann und Frau nur als eine unter ähnlichen Rechtsformen erscheine, werde die Grundlage der Gesellschaft in Frage gestellt, sagte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation der Zeitung «Die Welt» vom Dienstag. Ratzinger: «Und das müssen wir als Christen klar sagen.» Der Gesetzgeber bemühe sich zwar, dem Eindruck einer Gleichstellung mit der Ehe entgegenzuwirken. Aber für die Menschen seien die feinen juristischen Unterschiede kaum zu erkennen, fügte Ratzinger hinzu. Die Grundlage jeder Gesellschaft, «ob vor- oder nachchristlich, ist das Miteinander von Mann und Frau», so der Präfekt. Ratzinger äußerte sich zugleich kritisch über die Abtreibungspraxis in Deutschland. Diese stehe im Widerspruch zur Moral. Wenn der Staat nach Auffassung der Gerichte für ein Netz von Möglichkeiten zur Abtreibung sorgen muss, würden die Menschen Abtreibungen auch kaum als rechtswidrig betrachten. Doch «einen Menschen umzubringen kann nie ein berechtigter Freiheitsakt sein», bekräftigte der katholische Theologe.