KEK drängt Kirchen zur Beteiligung an Debatte über die Zukunft Europas

Die Konferenz Europäischer Kirchen  (KEK) hat ihre 127 Mitgliedskirchen in ganz Europa dringend dazu aufgefordert, sich an der Debatte über die Zukunft der Europäischen Union sowohl auf europäischer als auch auf innerstaatlicher Ebene zu beteiligen. Dies geschah in Verbindung mit der Einführung eines Informationspakets über den von der EU eingesetzten Konvent über die Zukunft Europas, der am 28.Februar 2002 zum ersten Mal zusammen trat. Die Kirchen sollten ihre jeweiligen Regierungen dazu auffordern, auch die Kirchen an nationalen Diskussionsforen zu beteiligen, und damit dem Beispiel von Ländern wie Österreich, Finnland, Irland und der Slowakei zu folgen. In dem Informationspaket wird der Konvent beschrieben, das aus Vertretern von Landesregierungen und Parlamenten der 15 EU-Mitgliedstaaten und den derzeitigen 13 Beitrittsländern sowie aus Mitgliedern des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission besteht. Die 105 Mitglieder des Konvents werden währen des nächsten Jahres verschiedene Möglichkeiten für die Zukunft der EU ausarbeiten.  Weiter werden in dem Informationspaket die Tagesordnung des Konvents beschrieben und Hinweise darauf gegeben, wie die KEK und ihre Mitgliedskirchen zu dieser Arbeit beitragen können. Bei der Vorstellung des Pakets betonte  Keith Jenkins, der Direktor der KEK-Kommission Kirche und Gesellschaft, dass der Beitrag der Kirchen auf zwei Ebenen entscheidend sei: zunächst bei der Diskussion über die Tagesordnung des Konvents in  den eigenen Gremien und der Mitteilung der Ergebnisse an die KEK, damit diese gesamteuropäisch bekannt gemacht werden können; die zweite ist das Engagement in der nationalen Debatte. "In Ländern, die so weit entfernt sind wie Österreich,  Finnland, Irland und die Slowakei", sagte er, "hat die Regierung ein  Forum über die Zukunft Europas eingerichtet, dem auch Vertreter von Kirchen angehören. Darauf sollte auch in andern Ländern gedrängt werden. Wenn der Konvent oder nationale Regierungen in einzelnen Ländern Anhörungen veranstalten, ist es wichtig, dass die Kirchen mit gut vorbereiteten Beiträgen anwesend sind." In Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kommission der Bischofskonferenzen in der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) und anderen kirchlichen Vertretungen und Organisationen in Brüssel wird die KEK die Verhandlungen des Konvents mitverfolgen und weiteres Informationsmaterial bereit stellen. Sie hat die Mitgliedskirchen gebeten, Kontaktpersonen zu benennen, die den Informationsfluss und die Debatte innerhalb der Länder und zwischen  den nationalen und der europäischen Ebene  koordinieren können. "Genau so wie wir von der EU verlangen, den Bürgern in den Mitgliedstaaten näher zu kommen, müssen wir das Gleiche für die Kirchen  tun", sagte Keith Jenkins weiter. Das KEK-Informationspaket über den Konvent über die Zukunft Europas ist auf der Webseite der KEK erhältlich.