Vatikan fordert mehr staatliche Kontrolle gegen Rassismus

Rom (epd). Der ständige Beobachter des Vatikans bei den Genfer UN-Organisationen, Bischof Diarmuid Martin, hat die Einrichtung von Anti-Rassismus-Behörden in den einzelnen Staaten gefordert. «Wenn man Rassismus nicht umgehend und an der Wurzel bekämpft, werden dessen Folgen die Struktur der internationalen Zusammenarbeit untergraben», sagte Martin nach Angaben des Vatikans vom Montag bei der UN-Menschenrechtskommission in Genf. «Eine globalisierte Gemeinschaft muss ein positives Bild der Einwanderung entwickeln», sagte Martin. Es sei paradox, wenn Migranten selbst dort diskriminiert würden, wo ihr Beitrag zur Wirtschaft anerkannt werde. Zum Schutz von Einwanderern rief er die einzelnen Staaten auf, stärker zu kontrollieren, ob Polizei und Justiz die Rechte ethnischer Minderheiten respektierten. Der Vatikanvertreter empfahl ferner die Einrichtung von Frühwarnsystemen zur Feststellung neuer Formen von Rassismus. Vor allem die Wissenschaft müsse darauf achten, dass die Biotechnologie nicht zum Nachteil rassischer Minderheiten genutzt werde.