35 Werbemaßnahmen verletzten religiöse Gefühle von Bürgern

B o n n (idea) - 35 Werbemaßnahmen haben im vergangenen Jahr die religiösen Gefühle von Bürgern verletzt. Dies seien elf Prozent aller kritisierten Fernsehspots und Werbeplakate, teilt der Deutsche Werberat in Bonn mit. Mehr Proteste gab es nur gegen Frauendiskriminierung (108) und Gewaltdarstellung (40). Von insgesamt 305 beanstandeten Kampagnen habe der Werberat 99 als Verstoß gegen die Richtlinien der Werbewirtschaft angesehen. Von ihnen hätten 91 ihre Plakate zurückgezogen und fünf die Konzepte geändert. Drei Unternehmen, die die Kritik für ungerechtfertigt hielten, bekamen eine öffentliche Rüge wegen Frauenfeindlichkeit. Sie soll die Betroffenen - einen bayerischen Rettungsdienst, ein Energieunternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Haan und ein Münchner Fitness-Center - zum Einlenken bringen. In 206 Fällen sprach der Werberat die von den Bürgern kritisierten Firmen frei. Auch in dem Slogan “Gott hat den Sonntag erschaffen, damit Sie sich in Ruhe ums Geld kümmern können” sah das Gremium keine unzulässige Vereinnahmung des christlichen Feiertags. Zurückgewiesen wurde ebenfalls die Beschwerde gegen die Opel-Werbung für ein Cabrio “Ohne Sonne gäbe es kein Leben auf dieser Erde. Beten Sie sie an.” Dies sei kein Verstoß gegen das Erste Gebot, wonach man niemanden außer Gott anbeten dürfe. Dagegen unterstützte der Werberat den Protest gegen eine Telefonauskunft, die mit Jesus warb. Auf der Schautafel über dem Haupt des Gekreuzigten stand eine Zahlenreihe. So merke sich der Messdiener die Nummer der Auskunft, lautete der Slogan.