Bundesbildungsministerin bietet Bildungstests für Schulen an

Mainz (epd). Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) hat den Ländern Bildungstests für Schulen angeboten. Die Qualität von Bildung müsse gesichert werden, sagte Bulmahn auf dem SPD-Programmforum "Bildung und Forschung in Deutschland" am Dienstag in Mainz. Mehr Ganztagsschulen müssten mit pädagogischen Konzepten eingeführt werden. Auch Kindergärten brauchten einen Bildungsauftrag.

Deutschland sei bei den Forschungsausgaben zwischen 1992 und 1998 auf den siebten Rang innerhalb der OECD-Industrieländer zurückgefallen, kritisierte Bulmahn. Die Bundesregierung habe dieses Jahr zum vierten Mal in Folge ihren Etat für Bildung und Forschung auf den derzeitigen Höchststand von 8,8 Milliarden Euro erhöht. Nach der BAföG-Reform erhielten gegenwärtig 434.000 Studenten eine Ausbildungsförderung. Die Hochschulen seien durch Modernisierung und eine Reform des Dienstrechts gestärkt worden, müssten aber die Verwertung ihrer Forschungsergebnisse verbessern.

Der Präsident der Privatuniversität Witten-Herdecke, der Philosoph Walther Zimmerli, kritisierte, dass Hochschulen in Deutschland sich ihre Studenten nicht selbst aussuchen dürften. Es sei nicht einzusehen, dass Arbeitnehmer die Studiengänge finanzieren müssten, die selbst nie deren Vorzüge kennen gelernt hätten. Eine Nachahmung nordamerikanischer Studiengänge in Deutschland bedeute häufig schlechten Unterricht in schlechtem Englisch. Hochschulen sollten auf der deutschen Bildungstradition aufbauen, aber ihre Qualität verbessern, sagte Zimmerli. Dafür müsse es nicht mehr Geld und Programme geben. Die Hochschulen bräuchten den Wettbewerb.