EKD-Ratsvorsitzender warnt vor Einsatz von Atomwaffen

Düsseldorf (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, hat die neuen US-Pläne für den Einsatz von Atomwaffen kritisiert. Aus Sicht der Kirchen dürften «keine Waffensysteme verwendet werden, die in ihrer Zerstörungsmacht nicht auf militärische Ziele begrenzbar sind», sagte der Präses der rheinischen Kirche dem epd in Düsseldorf. US-Medien hatten berichtet, dass das Pentagon über den Einsatz von «Mini»-Atomwaffen für bestimmte Zwecke nachdenkt. Im Hinblick auf den Irak, der als mögliches nächstes Angriffsziel der USA gilt, sagte Kock, er habe «außer der Erklärung, es sei die Achse des Bösen, eigentlich kein Argument gehört. Man dürfe nicht mit Waffen drohen, die «man ohnehin nicht anwenden darf», sagte Kock zu den Einsatzplänen von kleineren Atomwaffen. Im Kampf gegen die Terrororganisation El Kaida sei zwar eine «Gegengewalt» nötig, die den Terroristen «in den Arm fällt», fügte Kock hinzu. Am Ende gebe es aber keine militärische Friedenslösung. Nach den Kriegen in Bosnien, im Kosovo, in Mazedonien und in Afghanistan stelle sich zudem für die Weltgemeinschaft die Frage, wie lange sie eine Nation nach der anderen unter einem militärischen Schutzschild «an den Tropf der internationalen Hilfe» hängen kann.