Trotz Truppenabbau bleibt Zahl der Militärseelsorger konstant

Lübeck (epd). Trotz Standortschließungen und Truppenabbau wird sich die Zahl der Militärgeistlichen im kommenden Jahr nicht verringern. Er rechne auch für die kommenden Jahre nicht mit einem Stellenabbau, sagte der evangelische Militärbischof Hartmut Löwe vor Journalisten bei der Gesamtkonferenz evangelischer Militärgeistlicher in Lübeck. Das Image der Militärseelsorge habe sich in den vergangenen Jahren sehr verbessert. Dies sei auch im Bericht des Wehrbeauftragten des Bundestages, Willfried Penner (SPD), deutlich geworden. Bundesweit sind derzeit etwa 150 evangelische Militärgeistliche tätig, davon acht Frauen. Die Besetzung der Stellen sei trotz der belastenden Auslandseinsätze unproblematisch, sagte Generaldekan Erhard Knauer. Derzeit sei die personelle Situation «traumhaft». Der fehlende Theologen-Nachwuchs werde jedoch in etwa fünf Jahren auch für die Militärseelsorge «erhebliche Schwierigkeiten» mit sich bringen. Die hohe Akzeptanz der seelsorgerlichen Arbeit mit den Soldaten hat nach Auffassung Löwes auch dazu geführt, dass sich ostdeutsche und westdeutsche Landeskirchen über die Gestaltung der Militärseelsorge geeinigt hatten. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hatte im vergangenen Jahr beschlossen, die Militärseelsorge als «Gemeinschaftsaufgabe» in die EKD-Grundordnung aufzunehmen. Die ostdeutschen Landeskirchen hatten den Militärseelsorgevertrag von 1957 bei der kirchlichen Wiedervereinigung 1991 nicht übernommen, weil sie eine zu große Staatsnähe befürchteten. Seit 1996 gilt deshalb eine Übergangsregelung, die 2003 ausläuft. Künftig werden Militärpfarrer als Bundesbeamte auf Zeit oder als Angestellte tätig sein können.