Ev. Kirche startet bundesweite Image-Kampagne

Berlin (epd). Mit einer bundesweiten Image-Kampagne will die evangelische Kirche in der Öffentlichkeit verstärkt Profil zeigen und «Kirchenferne» erreichen. Bei der Präsentation der Aktion am Mittwoch in Berlin betonte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, mit dieser Initiative betrete die Kirche Neuland. Der deutsche Protestantismus mache mit der Anzeigenkampagne, an der sich alle 24 Landeskirchen beteiligen, gemeinschaftlich und «nicht in der sonst typischen Vielstimmigkeit» auf sich aufmerksam. Während der auf sechs Monate angelegten «EKD-Initiative 2002» werden in 100 Städten auf 15.000 Großplakaten monatlich wechselnde Motive gezeigt. Parallel werden in Magazinen und Zeitschriften Anzeigen geschaltet. Das erste Motiv, das als großflächiges Banner am Haus des EKD-Bevollmächtigten in Berlin präsentiert wurde, verweist mit der Frage «Woran denken Sie bei Ostern?» auf das christliche Auferstehungsfest. Ergänzt wird die Plakataktion von einer zwischen neun bis 21 Uhr besetzten Telefonhotline, unter der kirchliche Mitarbeiter an Werktagen zu erreichen sind. Die Kosten für die erste Image-Kampagne der EKD, die von der Berliner Agentur Melle, Pufe, W,H,S, gestaltet wurde, belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro. Zielgruppe seien Menschen, die mit den kirchlichen Angeboten nicht die nicht mehr vertraut seien, erläuterte Kock. Bei diesen «Kirchenfernen» solle mit den auf den Plakaten formulierten Fragestellungen die Bereitschaft zum Gespräch mit den örtlichen Kirchengemeinden geweckt werde. Der Ratsvorsitzende unterstrich, die Öffentlichkeitsaktion sei kein Ersatz für Predigt, Gottesdienst und Seelsorge. Vielmehr diene sie dazu, gerade auf diese kirchlichen Angebote zur Sinnfindung hinzuweisen. Der badische Landesbischof Ulrich Fischer sagte, mit der EKD-Initiative präsentiere sich die evangelische Kirche als Raum, in dem Menschen Fragen stellen und im Gespräch antworten suchen könnten. Dabei werde auf fertige Antworten eines kirchlichen Lehramtes verzichtet. Sinnfragen sowie Fragen nach dem Wert und der Gestaltung des Lebens würden auch von Kirchendistanzierten gestellt. Im Wachhalten dieser Sinnfragen sowie deren Beantwortung mit Hilfe der biblischen Botschaft, der Bekenntnisse und der «evangelischen Ausprägung kirchlichen Lebens» liege die «Kernkompetenz» der evangelischen Kirche, so Fischer.