McKinsey-Manager: Kirchenreform zu langsam

Bonn (epd). Der Unternehmensberater Peter Barrenstein hat die Kirchen zu einer schnelleren Strukturreform aufgefordert. Zwar sei viel in Bewegung gekommen, räumte der Münchner McKinsey-Direktor in einem Interview der Bonner Wochenzeitung «Rheinischer Merkur» ein: «Aber es geht alles unerhört langsam, jedenfalls nicht so schnell, wie die Kirche auf der anderen Seite Marktanteile verliert.» Barrenstein begrüßte die Imagekampagne der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die am 13. März in Berlin gestartet wird. Vor allem «kirchenferne» Menschen sollen damit angesprochen werden. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach Glück, Freundschaft und dem Glauben. «Ich wünschte mir dann aber, dass die Kirche auch Antworten gibt und nicht beim Suchen stehen bleibt», erklärte Barrenstein. Die Kirche müsse sich unbedingt neuer Marketingmethoden bedienen, unterstrich Barrenstein, der auch Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer ist. Sie müsse allerdings auch ein gutes Produkt anbieten, zum Beispiel Predigten, die die Lebenswirklichkeit der Menschen ansprechen. Die Kirche dürfe sich allerdings nicht zu jeder tagespolitischen Frage äußern. «Sie muss keine Sprachkurse und Rückenwirbelgymnastik anbieten», so der Manager.