Öko-Dorf für Tsunami-Opfer in Sri-Lanka eingeweiht

Colombo (epd). Im Südwesten Sri Lankas ist am Mittwoch ein Öko-Dorf eingeweiht worden, das mit baden-württembergischer Hilfe entstanden ist. Das von der Diakonie Katastrophenhilfe geplante "Eco-Village" für Tsunami-Opfer in Akmeemana bei Galle bietet 90 Familien Platz. Das Modell-Dorf in bergigem Gelände samt Kindergarten, Gesundheitsstation und Gemeinschaftszentrum kostete 2,5 Millionen Euro. Es verfügt über eine Solaranlage, Solarlampen, Wasserleitungen und Wasserturm, Anlagen zur Mülltrennung und Kompostiereinheiten.

"Jetzt gilt es, das gute Konzept mit Leben zu erfüllen", sagte Hannelore Hensle von der Diakonie. Das gehe nur mit engagierten Menschen, fügte die frühere Leiterin der Katastrophenhilfe vor rund 300 Gästen hinzu. Das Diakonie-Hilfsprojekt entstand in Kooperation mit der baden-württembergischen Landesstiftung, dem Stuttgarter Umweltministerium und weiteren Geldgebern.

Sri Lankas Innenminister Karu Jayasuriya rief die Bewohner dazu auf, das Gelände zu pflegen. Bei der internationalen Tsunami-Hilfe seien die Deutschen "an erster Stelle" gewesen. Die Sprecherin der Dorfbewohner, Jayanthi Jayasekara, forderte von der Regierung, die nötigen Zugangsstraßen zu schaffen.

In Sri Lanka wurden durch die Flutwelle am 26. Dezember 2004 nach Diakonie-Angaben rund 120.000 Häuser zerstört, 14.000 davon im Galle-Distrikt. Hier verloren 4.000 Menschen ihr Leben, von denen 300 noch vermisst werden. Rund 70.000 Menschen waren betroffen. Insgesamt errichtete die Diakonie Katastrophenhilfe in Sri Lanka bisher 200 Häuser für Tsunami-Opfer. Die Hilfe hat einen Umfang von insgesamt 8,6 Millionen Euro.

18. Juli 2007

Weitere epd-Meldungen