In Südasien wütet der Monsun - Spenden erforderlich

Mehr als 700 Menschen starben durch Überschwemmungen in Pakistan, Indien, Bangladesch und Afghanistan

Neu-Delhi (epd). Der Monsun, die Regenzeit in Südasien, hat erst begonnen. Und doch sind schon mindestens 700 Tote und beträchtliche Schäden vor allem in Pakistan, Indien, Bangladesch und Afghanistan zu beklagen. Weite Teile der pakistanischen Provinzen Belutschistan und Sindh sind von den verheerenden Auswirkungen des Wirbelsturms "Yemyin" betroffen, der in der vorigen Woche sintflutartige Niederschläge brachte. Nach Schätzungen der Behörden leiden rund zwei Millionen Bürger unter den Überschwemmungen.

Die nationale Katastrophenbehörde in Pakistan bestätigte den Tod von 234 Menschen. 250 werden vermisst, über 200.000 wurden obdachlos, verloren Hab und Gut. Der pakistanische TV-Sender "Geo" berichtete, allein im Distrikt Turbat in Belutschistan seien mehr als 150.000 Dorfbewohner ohne Unterkünfte.

Der Regierungschef der Provinz, Jan Mohammed Yusuf, erklärte, dass in etlichen Gebieten 90 Prozent der Ernte, des Viehs und der Häuser vernichtet wurden. Die Küstenstraße zwischen Karatschi und dem Westen Pakistans ist so beschädigt, dass kein Verkehr mehr möglich ist. Zerstörte Brücken, Eisenbahnstrecken und Straßen, gebrochene Deiche und Uferbefestigungen erschweren die Hilfsaktionen.

Während Premierminister Shaukat Aziz einen Hilfe-Appell an die internationale Gemeinschaft richtete, haben pakistanische Streitkräfte mit der Rettung und Versorgung der Opfer begonnen. 15.000 Soldaten und 21 Militärhubschrauber waren am Mittwoch im Einsatz. Sie brachten Nahrungsmittel, Medikamente, Trinkwasser und Antischlangengift in die Katastrophengebiete.

UN-Organisationen und andere Hilfswerke versuchten, in die überfluteten Gebiete zu gelangen. UNICEF verteilte unter anderem Tausende Plastikplanen, Decken und Seifenpakete. Auch deutsche Hilfsorganisationen riefen zu Spenden auf. In etlichen Orten wurden Durchfallerkrankungen infolge verschmutzten Wasssers festgestellt. Ärzte warnen vor dem Ausbruch von Cholera. Die Lage bleibt kritisch, denn die Meteorologen haben für die nächsten drei Tage weiteren Regen angekündigt.

In Indien hat der Monsun in den vergangenen Tagen vor allem in den westlichen Bundesstaaten Gujarat und Maharashtra zum Notstand geführt. In Bombay (Mumbai) stand das Wasser stellenweise kniehoch. In Gujarat kamen in den Fluten 21 Menschen ums Leben. Und auch Kalkutta (Kolkata) im Osten meldete am Dienstag so schwere Regenfälle, dass weder Busse, Straßenbahnen noch U-Bahnen fahren konnten.

Nur die traditionellen Rikschas verkehrten, mit den "Kulis" bis zum Bauch im Wasser. Die Regenzeit war nach dem heißen Sommer mit Temperaturen bis zu 49 Grad Celsius sehnlich erwartet worden. Doch bisher starben in Stürmen und Überschwemmungen in Indien bislang 280, in Bangladesch mehr als 150 und in Afghanistan 80 Menschen.

04. Juli 2007


Spenden für die Opfer der Überschwemmungen in Südasien

Frankfurt a.M. (epd). Hilfsorganisationen in Deutschland rufen zu Spenden für die Opfer der Überschwemmungen in Pakistan und Nachbarländern auf. Spendenkonten im Überblick, meist sind auch Online-Spenden möglich:

Diakonie-Katastrophenhilfe: Kennwort "Fluthilfe Asien", Konto 502-707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 (www.diakonie-katastrophenhilfe.de).

Caritas international: Kennwort "Monsun", Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 (http://spende.caritas-international.de).

UNICEF: Kennwort "Fluthilfe Asien", Konto 300 000, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 (www.unicef.de).

Deutsches Rotes Kreuz: Kennwort "Pakistan", Bank für Sozialwirtschaft, Konto 41 41 41, BLZ 370 205 00 (www.drk.de).

Aktion Deutschland hilft: Kennwort "Unwetter Südasien", Konto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 (www.aktion-deutschland-hilft.de).

Spenderberatung: Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen/DZI, Bernadottestraße 94, 14195 Berlin (www.dzi.de).

04. Juli 2007

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