Landeskirche verurteilt Brandstiftung

Stuttgart/Weissach im Tal. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg hat die mutmaßliche Brandstiftung in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Gemeinde Weissach im Tal (Rems-Murr-Kreis) scharf verurteilt. Das sei "nicht bloß ein Anschlag auf eine Immobilie, sondern auf die Menschen, die darin wohnen sollten", sagte Prälatin Gabriele Wulz, die theologische Stellvertreterin von Landesbischof Frank Otfried July. "Mit diesen Schutz und Zuflucht suchenden Menschen erklären wir uns solidarisch und sagen: Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gleich in welcher Form haben in unserem Land keinen Platz."

In einer Pressemitteilung erinnerte Wulz an das Jesuswort  "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder für eine meiner geringsten Schwestern getan habt, das habt ihr für mich getan" (Matthäus 25,40). "Die Fürsorge gerade für Menschen auf der Flucht ist für Christen nicht verhandelbar und erst recht nicht für eine Gesellschaft, die sich auf ihre christlich-abendländischen Wurzeln beruft", betonte die Prälatin. "Deshalb setzen sich viele evangelische Kirchengemeinden gemeinsam mit anderen aktiv für Flüchtlinge und deren Aufnahme in unserem Land ein.“

Bei dem Brand handelt es sich nach Polizeiangaben mit hoher Wahrscheinlichkeit um vorsätzliche Brandstiftung. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse sei von mehr als einer Brandausbruchstelle auszugehen, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart und das Polizeipräsidium Aalen mitteilten. Das Gebäude war vor einer Woche niedergebrannt. In ihm sollten 20 Flüchtlinge untergebracht werden. Die Gemeinde will das Haus an gleicher Stelle neu aufbauen. (mit epd)

1. September 2015