Evangelischer Hanns-Lilje-Preis für Projekte und Arbeiten zum Thema Kunst und Kultur

Hannover/Mainz (epd). Die Mainzer Philosophin und Kunstgeschichtlerin Katharina Bahlmann sowie das Göttinger "boat people projekt" und der Verein "Heimatsucher" aus Düsseldorf sind in Hannover mit dem Hanns-Lilje-Stiftungspreis ausgezeichnet worden. Der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis der evangelischen Hanns-Lilje-Stiftung ist nach eigenen Angaben die höchst dotierte Auszeichnung, die eine kirchliche Stiftung in Deutschland an Nachwuchswissenschaftler verleiht. Mit dem Preis wurden diesmal Projekte und Arbeiten zum Thema Kunst und Kultur geehrt, wie die Stiftung mitteilte.

Bahlmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Mainz, wurde für ihre Dissertation "Das Phantasma vom 'Ende der Kunst'" geehrt. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit dem US-amerikanischen Philosophen und Kunstkritiker Arthur Coleman Danto und dem dänischen Philosophen und Theologen Sören Kierkegaard.

Das "boat people projekt" des freien Theaters in Göttingen habe die Jury durch die "Originalität, Authentizität und Qualität" der Produktionen überzeugt, hieß es. Es sei besonders eindrücklich, dass die Flüchtlinge selbst in die Produktionen und Aufführungen eingebunden werden.

Der Düsseldorfer Verein "Heimatsuche" sei eine Initiative junger Frauen, die Zeitzeugenberichte des Holocaust weitertragen wollten. Der Jury habe besonders die Verknüpfung von künstlerischem und friedensethischem Engagement auf christlicher Basis gefallen. Es sei eine ermutigende Versöhnungs- und Friedensarbeit, dass die Schülerinnen Geschichte im direkten Kontakt mit Zeitzeugen erlebten und sie dann als "Zweitzeugen" weitergäben.

Der Hanns-Lilje-Stiftungspreis wird alle zwei Jahre verliehen. Die Auszeichnung soll den Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft fördern. Die Hanns-Lilje-Stiftung wurde 1989 von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers als rechtlich selbstständige Stiftung gegründet. Sie fördert Projekte aus Kirche, Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Kunst.

30. April 2015

Weitere epd-Meldungen