Militärpfarrer Tübler in Liberia: Die Ebola-Krise scheint eingedämmt zu sein

Hamburg/Monrovia (epd). Der evangelische Militärseelsorger Andreas-Christian Tübler sieht Fortschritte im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Liberia. "Die Ebola-Krise scheint glücklicherweise eingedämmt zu sein", sagte der Theologe, der derzeit in dem westafrikanischen Land arbeitet, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden in Liberia in der vergangenen Woche lediglich vier Neuinfektionen registriert.

Dennoch sei die Arbeit der Helfer wichtig, denn das Gesundheitssystem im Land sei "praktisch zusammengebrochen", betont Tübler. Lediglich einige private Kliniken funktionierten noch gut. Deshalb versorgt das Behandlungszentrum, das Bundeswehr und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) in der Hauptstadt Monrovia betreiben, Patienten mit anderen Infektionskrankheiten. Die Station war ursprünglich für 100 Ebola-Erkrankte geplant. Doch wegen des Rückgangs der Infektionen wurden dort nie Patienten mit der hochgefährlichen Krankheit behandelt.

Die Mitarbeiter von DRK und Bundeswehr versorgten derzeit etwa zehn Personen, die an Malaria, Lassa-Fieber oder anderen Infektionskrankheiten leiden, erläuterte Tübler. Ausgelegt ist die Zeltstadt im Moment für 20 Patienten. Tüblers Aufgabe sei es, die Soldaten und DRK-Helfer zu betreuen. Er halte auch Predigten als Gast beim liberianischen Personal des Camps. Jeden Samstag feiert der Theologe im Innenhof seines Hotels einen Gottesdienst mit etwa 15 Helfern.

Beim nächsten Gottesdienst möchte Tübler Abendmahl feiern. Hygiene ist dabei sehr wichtig: Beim Verteilen der Hostie wird er Plastik-Handschuhe tragen, jeder Teilnehmer bekommt einen eigenen Pappbecher. Mit Auslandseinsätzen hat Tübler bereits Erfahrung: Vor einem halben Jahr war er im westafrikanischen Mali, und auch in Afghanistan arbeitete er für einige Wochen.

30. Januar 2015

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