Diakonie fordert: Energiewende darf nicht zu Lasten armer Haushalte gehen

Diakonie Deutschland

25. Oktober 2013

Die Diakonie fordert die neue Bundesregierung auf, die Energiewende sozial gerecht zu gestalten. "Immer mehr arme Haushalte haben Probleme, ihre Strom- und Gasrechnung zu bezahlen. Daran ist nicht die Energiewende schuld, sondern die Lücken in der sozialen Sicherung", betont Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland am Freitag in Berlin.

Der Staat müsse ein menschenwürdiges Existenzminimum gewährleisten, das auch den Zugang zu Energie sicherstelle. Deshalb müssten bei Sozialleistungen Energiekosten in tatsächlicher Höhe berücksichtigt werden, so Loheide.
"Preissteigerungen bei der Stromversorgung müssen direkt im Regelsatz in der Grundsicherung berücksichtigt werden", fordert Loheide, "ebenso wie eine Energiekostenkomponente im Wohngeld eingeführt werden muss."

Während Unternehmen mit hohem Energieverbrauch Strom und Gas zu Vorzugspreisen beziehen könnten, würden Hilfen für Haushalte fehlen, die ihre Strom- oder Gasrechnung nicht bezahlen können. "Jährlich wird bei bis zu 800.000 Haushalten Strom oder Gas gesperrt. Darum fordert die Diakonie eine Grundversorgung mit Energie zu einheitlichen Preisen für alle Verbraucherinnen und Verbraucher", erklärt Loheide.
 
Zur Verhinderung von Strom- und Gassperren sei ein Maßnahmenplan notwendig. Wenn eine Sperre drohe, sollten Sozialämter und Energieversorger gemeinsam Hilfen anbieten. Dazu gehören Zuschüsse, um Energieschulden abzubauen und Ratenzahlungen, die auch einkommensarme Haushalte leisten können. "Solange Klärungen über den Schuldenabbau betrieben werden, darf die Energieversorgung nicht gekappt werden. Auch eine Mindestversorgung darf nicht in Frage gestellt werden", so Loheide.

Gemeinsam mit anderen Wohlfahrts- sowie Umweltverbänden hat die Diakonie die "Charta zur sozial gerechten Energiewende" verabschiedet, die heute veröffentlicht wird.

Die Charta zur sozial gerechten Energiewende finden Sie unter:

www.diakonie.de/pressemeldungen-9007.html

25. Oktober 2013

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