Europäische Kirchen stellen Weichen für Erneuerung

Budapest (epd). Die europäischen Kirchen verschiedener Konfessionen wollen in dieser Woche die Weichen für eine Neuausrichtung ihres Dachverbandes stellen. Auf einer Versammlung in Budapest sollen die Delegierten der in der "Konferenz Europäischer Kirchen" zusammengeschlossenen rund 120 Mitgliedskirchen über eine neue Verfassung abstimmen, die zu mehr Effizienz und strafferen Strukturen beitragen soll. Dabei geht es unter anderem um eine Verlagerung der Zentrale des Kirchenbundes von Genf nach Brüssel. Mit den Reformen soll die Rolle der Konferenz Europäischer Kirchen in Europa gestärkt werden.

Das Kirchentreffen vom 3. bis 8. Juli steht unter dem biblischen Motto "Nun, was zögerst du". Dem ökumenischen Dachverband gehören anglikanische, orthodoxe und protestantische Kirchen an, nicht jedoch die römisch-katholische Kirche. Die Russische Orthodoxe Kirche lässt seit fünf Jahren ihre Mitgliedschaft in der regionalen Ökumene-Organisation ruhen. Von den 230 Delegierten stammen 18 aus dem Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die auf eine Erneuerung der Konferenz Europäischer Kirchen drängt. EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte leitet die Delegation.

Redner auf der Vollversammlung sind neben anderen Generalsekretär Olav Fykse Tveit vom Weltkirchenrat und der Budapester Kardinal Peter Erdö, der auch Präsident des Rates der 33 Europäischen Bischofskonferenzen ist. Die Konferenz Europäischer Kirchen und der katholische Rat der Europäischen Bischofskonferenzen waren Veranstalter von drei Ökumenischen Versammlungen auf europäischer Ebene.

In Budapest wird auch ein neuer Zentralausschuss gewählt, der die Konferenz Europäischer Kirchen zwischen den Vollversammlungen leitet. Die Vollversammlung findet in der Regel alle sechs Jahre statt, zuletzt 2009 in Lyon. Die 40 Zentralausschussmitglieder bestimmten bisher ein Präsidium aus sieben Personen, an dessen Spitze der griechisch-orthodoxe Metropolit Emmanuel von Frankreich steht. Seine Stellvertreter sind die deutsche Theologin Cordelia Kopsch und der anglikanische Bischof Christopher Hill. Generalsekretär ist seit 2012 der Belgier Guy Liagre. Der ökumenische Kirchenbund wurde 1959 gegründet und sollte in der Phase des Kalten Krieges ein Forum zur Verständigung für Kirchen in Ost- und Westeuropa bieten.

02. Juli 2013

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