Evangelische Kirche warnt vor Waffenlieferungen nach Syrien

Hannover (epd). Die evangelische Kirche warnt die EU-Außenminister davor, Waffen nach Syrien zu liefern. Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, appellierte am Freitag in Hannover an die Bundesregierung, sich Waffenlieferungen nach Syrien zu widersetzen und für gewaltfreie Lösungswege einzutreten. Bei einem Treffen am Freitag in Dublin wollten die EU-Außenminister darüber beraten, ob die Opposition in Syrien auch mit Waffen unterstützt werden sollte. Vor allem Frankreich und Großbritannien machten sich für eine Aufhebung des Waffenembargos stark.

Waffenlieferungen nach Syrien würden nicht dazu beitragen, einen Bürgerkrieg zu beenden, der zu mehreren Zehntausend Toten vor allem in der Zivilbevölkerung und der Flucht von Millionen Menschen geführt habe, sagte der Friedensbeauftragte. "Wer Waffen liefert, wird direkt zur Konfliktpartei", argumentiert der Theologe. Durch Waffenlieferungen werde die syrische Gesellschaft weiter militarisiert, und es drohe ein Export der Gewalt in Nachbarländer. Brahms warnte zudem vor einer "Rüstungsspirale", da die Lieferung von Waffen an eine Konfliktpartei Reaktionen der Gegenseite hervorriefen.

Stattdessen sollte die Europäische Union konsequent ihre Möglichkeiten nutzen, die Konfliktparteien zu ernsthaften Verhandlungen über einen Waffenstillstand und eine politische Lösung zu drängen. Vor allem müssten jene Kräfte in Syrien unterstützt werden, die sich für Dialog und einen gewaltfreien Sturz des Regimes Assad einsetzen. Lokale Friedensallianzen, in denen sich demokratische Selbstorganisation ausbilde, müssten gestärkt werden, empfahl der EKD-Friedensbeauftragte.

22. März 2013

Weitere epd-Meldungen