Bundestagsabgeordnete bekräftigen Unterstützung für Reformationsjubiläum

Bundestagsabgeordnete aus allen Fraktionen haben bekräftigt, das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 als gesamtstaatliches Ereignis feiern zu wollen. Der 500. Jahrestag der Kirchenreformation berge die Möglichkeit, "unsere geschichtlichen Wurzeln mit neuem Leben zu versorgen", sagte der CDU-Parlamentarier Michael Kretschmer am Montag nach einem Fachgespräch in Berlin. Daran nahmen Abgeordnete aller Fraktionen und Kirchenvertreter teil, darunter Reformationsbotschafterin Margot Käßmann.

Die Reformation habe Glaubensfragen zum Anlass gehabt, sagte Käßmann. In der Folge hätten die Umbrüche aber auch eine große politische Dimension erreicht. Daher sei sie dankbar für konstruktive Gespräche mit der Politik über das Reformationsjubiläum und die Impulse, die auf dem Weg dorthin gesetzt werden sollen.

Der Bund fördert Projekte zum Reformationsjubiläum seit 2011 mit fünf Millionen Euro jährlich. Zudem fließt Geld aus den Ländern in die Geschäftstelle der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Wittenberg. Daran beteiligten sich bislang Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) wollen nun auch Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz Geld zur Verfügung stellen. Mit Brandenburg liefen Gespräche. Aus den Bundesländern kommen in der Regel nach Dorgerlohs Angaben 60.000 Euro pro Jahr.

Die Kirchenbeauftragte der Unionsfraktion, Maria Flachsbarth (CDU), betonte, die Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum sollte auch dazu genutzt werden, die Frage nach dem Verhältnis des Staates zu den Kirchen zu stellen. Das gesellschaftliche Umfeld stelle die bisher üblichen engen Beziehungen mehr und mehr infrage, zuletzt in der Beschneidungsdebatte oder beim kirchlichen Arbeitsrecht. Auch das Verhältnis zu anderen Religionsgemeinschaften, insbesondere zum Islam, müsse dabei thematisiert werden.

Die Beauftragte der SPD-Fraktion für das Reformationsjubiläum, Iris Gleicke, sagte mit Verweis auf die staatliche Förderung, es gehe nicht nur darum, "in alte Steine zu investieren und Kirchendächer wieder dicht zu machen", sondern Inhalte besonders auch jungen Menschen zu vermitteln. Sie verwies dabei auf die Themenjahre, mit denen die EKD auf das Jubiläum vorbereitet. 2013 geht es um "Reformation und Toleranz".

Der FDP-Abgeordnete Patrick Kurth forderte einen stärkeren Blick auf die internationale Dimension des Jubiläums. Botschaften, Goethe-Institute und Organisationen wie der Deutsche Akademische Austauschdienst müssten informiert werden, um die Inhalte in den Ländern weiterzugeben.

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11. Dezember 2012

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