Diakonie unterstützt Forderungen des Flüchtlingsprotests in Berlin

Die seit Tagen am Brandenburger Tor in Berlin demonstrierenden Flüchtlinge bekommen Rückendeckung von der Diakonie. Der evangelische Wohlfahrtsverband unterstütze die Forderungen nach einem besseren Zugang zum Arbeitsmarkt, der Abschaffung von Sozialhilfe als Sachleistung und der Residenzpflicht sowie nach einem gleichberechtigten Zugang zu Bildung, erklärte der Verband am Donnerstag in Berlin. Politisch Verfolgte hätten ein Recht auf menschenwürdige Aufnahmebedingungen.

Angesichts der "aktuellen unsachlichen Debatte über Asylmissbrauch" sei es wichtig, die Menschen im Blick zu haben, die als politisch Verfolgte in Deutschland Zuflucht suchen, betonte Maria Loheide, Vorstand für Sozialpolitik bei der Diakonie Deutschland. Es gehöre zu einer demokratischen Gesellschaft, dass die Freiheit gewährt werde, den Lebensunterhalt durch Arbeit selbst zu verdienen sowie Familie und Freunde innerhalb der Bundesrepublik ohne Einschränkungen besuchen zu können.

Die Diakonie begrüßte zugleich, dass sich die Betroffenen selbst für ihre Belange einsetzen. "Das Demonstrationsrecht wahrzunehmen, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Demokratie", betonte Loheide. Die protestierenden Flüchtlinge sind rund 600 Kilometer von Würzburg nach Berlin gelaufen, um für bessere Lebensbedingungen zu demonstrieren. Seit Anfang Oktober leben einige von ihnen in einem Zeltlager in Kreuzberg, mehrere Flüchtlinge protestieren zudem seit Tagen am Brandenburger Tor und sind dort immer wieder mit Polizeieinsätzen konfrontiert.

Die Diakonie berät nach eigenen Angaben in bundesweit 183 Beratungsstellen Tausende Flüchtlinge im Jahr.
www.diakonie.de

01. November 2011

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