Kirchen am Rhein gehen europäisch über Grenzen

Evangelische Kirchen stärken Europa und führen neuen Generalsekretär ein

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

23. Oktober 2012

Die protestantischen Kirchen auf beiden Seiten des Rheins halten Europa auf vorbildliche Weise aufrecht. Während sich angesichts der Eurokrise auch in Deutschland eine gewisse Europamüdigkeit nicht leugnen lässt, verstärken Protestanten in Frankreich und Deutschland ihre Zusammenarbeit. Am Sonntag, 21. Oktober, haben sie in Wissembourg (Frankreich) mit dem Landauer Pfarrer Rudolf Ehrmantraut  einen neuen Generalsekretär der „Konferenz der Kirchen am Rhein“ eingeführt. In der protestantischen Kirche Saint-Jean sagte der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in der Pfalz, Christian Schad, die Kirchen fühlten sich als Schrittmacher in einem vereinten Europa. Traditionell hätten sie sich schon früh für religiöse Toleranz, für Minderheiten und deren Rechte eingesetzt. Die Europäische Union sei nicht nur eine Staatengemeinschaft, sondern eine Einheit in Vielfalt. „Europa ist mehr – wir haben eine Friedensmission“, betonte Schad vor Ehrengästen und Gläubigen der Anrainerkirchen und führte Ehrmantraut gemeinsam mit dem Präsidenten der Vereinigung, Jean-Francois Collange, ins Amt ein. 
 
Die französischen Gemeinden sind in der Union des Églises protestantes d’ Alsace et de Lorraine (UEPAL) zusammengeschlossen. Beide Kirchen zählen zusammen rund 250.000 Gemeindeglieder, die von 250 Geistlichen betreut werden. Der Generalsekretär hat seinen Sitz in einem Büro in Straßburg. Seine Aufgabe beschrieb er im Sinne europäischer Verständigungsbereitschaft als Versuch, Hören und Handeln in den Kirchen zusammenzubringen. Damit wolle er auch Interessen der Kirchen ins europäische Parlament, dem Europarat einbringen.
 
Zur sogenannten „Konferenz“ zählen beiderseits des europäischen Stromes 14 protestantische Kirchen in der Schweiz, in Frankreich und in Deutschland, unter ihnen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau sowie die Evangelische Kirche im Rheinland. 

Wiesbaden/Wissembourg. 23. Oktober 2012
 
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