Berliner Bischof Dröge reist nach Kuba - Gespräche auch mit Kardinal Ortega

Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge reist gemeinsam mit Vertretern des Berliner Missionswerkes vom 10. bis 15. April nach Kuba. Es ist der erste offizielle Besuch eines Bischofs der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz auf der Karibikinsel und bei der Presbyterianisch-Reformierten Partnerkirche. Während der Reise werde er unter anderem mit dem Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, der kubanischen Staatssekretärin für Kirchenfragen, dem deutschen Botschafter in Havanna und Vertretern des kubanischen Kirchenrates CIC zusammentreffen, kündigte Dröge in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin an.

Die Presbyterianisch-Reformierte Kirche in Kuba sei eine "Kirche im Transformationsprozess", betonte Dröge. Dies gelte einerseits im Hinblick auf neue christliche Bewegungen, andererseits wegen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in dem mittelamerikanischen Inselstaat. Er werde bei seinen Gesprächen auf Kuba auch das Thema Menschenrechte zur Sprache bringen, kündigte Dröge an. "Die Menschenrechtsfrage muss durchaus ein Thema auf dieser Reise sein", sagte Dröge. Er wird bei seiner Kuba-Reise neben anderen von Kirchenpräsident Joachim Liebig von der anhaltischen Landeskirche begleitet.

Zum Abschluss seiner Mittelamerika-Reise hatte Papst Benedikt XVI. Ende März Kuba besucht. Er erklärte den Marxismus für gescheitert und forderte mehr Freiheiten für die katholische Kirche. Auf Bitte des Papstes hat der kubanische Präsident Raúl Castro am Wochenende den Karfreitag ausnahmsweise und einmalig zum Feiertag erklärt.

Die Kontakte der Landeskirche Berlin-Brandenburg nach Kuba seien bereits in den 60er Jahren durch ostdeutsche Pfarrer geknüpft worden, sagte der Bischof weiter. Im Jahr 1999 sei dann ein Vertrag zwischen der evangelischen Kirche in der Hauptstadtregion und der jetzigen Partnerkirche auf Kuba geschlossen worden. Die Landeskirche sei auch im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Kontakte nach Kuba verantwortlich. Die Partnerkirche besteht aus rund 50 Gemeinden mit etwa 12.000 Mitgliedern. Der damalige EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe hatte 2006 mit einer Delegation des Weltkirchenrates Kuba besucht.

Im kubanischen Kirchenrat CIC (Consejo de Iglesias de Cuba) sind 25 evangelische Kirchen und kirchennahe Einrichtungen vertreten. Darunter sind auch Pfingst- und charismatische Gemeinden, jedoch nicht die katholische Kirche. Nach Schätzungen sind rund 40 Prozent der Kubaner katholisch getauft. Der Anteil der evangelischen Christen wird zwischen fünf und zehn Prozent angenommen. Die Presbyterianisch-Reformierte Kirche finanziert sich durch Spenden der Kirchenmitglieder und Projektzuschüsse aus dem Ausland.

03. April 2012

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