EKD-Ratsvorsitzender würdigt Genscher zum 85. Geburtstag

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, hat den früheren Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher für sein politisches Engagement gewürdigt. Der FDP-Politiker habe immer wieder hervorgehoben, "wie untrennbar die Entwicklung Europas mit der Einheit der Deutschen verbunden ist", schreibt der Ratsvorsitzende in seinem Glückwunschschreiben zum 85. Geburtstag Genschers am Mittwoch (21. März).

Genscher habe als Außenminister "die Realisierung der so sehr herbeigesehnten politischen und gesellschaftlichen Einigung Deutschlands an entscheidender Stelle mit verantwortet und geprägt", schreibt Schneider. Genschers unerschütterliches Zutrauen in eine gesamtdeutsche Zukunft, die von Freiheit und Demokratie geprägt sein würde, habe die Gegenwart in Deutschland bis heute maßgeblich verändert.

Genscher war von 1974 bis 1992 Bundesaußenminister und Vizekanzler. In seine Amtszeit fielen der Fall der Mauer, die 2+4 Gespräche, der deutsch-polnische Grenzvertrag sowie der deutsch-sowjetische Kooperationsvertrag. Genscher ist vielen Deutschen im Gedächtnis geblieben, als er in der Botschaft in Prag den DDR-Flüchtlingen die Nachricht von der Möglichkeit der Ausreise überbrachte.

Schneider verwies in seinem Glückwunschschreiben zudem auf Genschers Verbundenheit mit der evangelischen Kirche. Ein Zeichen dafür sei die Unterstützung des Wiederaufbaus der Frankeschen Stiftungen in Halle sowie sein Wirken in der Kammer der EKD für öffentliche Verantwortung, wo sich Genscher immer wieder mit seinem analytischen Denken und seiner Fachkenntnis verdient gemacht habe.

21. März 2012

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