Aus vertrauten Gewohnheiten aussteigen

Kirchen laden wieder zum ökumenischen „Autofasten“ ein

Evangelische Kirche der Pfalz

15. Februar 2012

Die evangelische und die katholische Kirche in der Pfalz laden zum neunten Mal zum „Autofasten“ ein. Auftakt der Aktion ist in Speyer am Aschermittwoch, 22. Februar, in der Fußgängerzone Maximilianstraße. In Kaiserslautern werben die Veranstalter am Freitag, 24. Februar, in der Fußgängerzone vor der Stiftskirche für die Klimaaktion. Vom 4. März bis 1. April sind Interessierte eingeladen, das Auto möglichst oft stehen zu lassen und alternative Formen der Mobilität auszuprobieren, erklären die Umweltbeauftragten der pfälzischen Landeskirche und des Bistums Speyer, Bärbel Schäfer und Frank Hennecke.

Bistum und Landeskirche beteiligen sich damit an einer gemeinsamen Aktion evangelischer und katholischer Kirchen in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Luxemburg, an der nach Auskunft des Bistums Trier seit Beginn mehr als 17.500 Frauen und Männer teilgenommen haben. Das Fasten sei ein „Innehalten im hektischen Lauf der Zeit“, es wolle „ein Nachdenken wachrufen über das, was wir brauchen und vielleicht auch nicht brauchen“, begründet Hennecke die ökumenische Aktion. Fasten beschränke sich nicht auf die tägliche Nahrung, sondern umfasse auch das Verhalten zur Umwelt. So versuche das „Autofasten“ die Sinnhaftigkeit der Mobilität und ihrer Formen zu hinterfragen und zu einem zeitweiligen bewussten Verzicht auf das Auto zu motivieren. „Auch wer zu Fuß geht, Eisenbahn oder Fahrrad fährt oder gar einmal zu Hause bleibt, fastet. Und vielleicht findet er dabei auch ein wenig zu sich selbst“, gibt Hennecke zu bedenken.

„Unser Ziel ist es, über eine Veränderung des persönlichen Lebensstils zur Verringerung der Kohlenstoffdioxid-Emission beizutragen“, sagt Bärbel Schäfer. Mit Blick auf eine eigene Seite der Aktion Autofasten bei Facebook hofft die Umweltbeauftragte auf Interesse auch bei jungen Menschen. Für diese habe das Auto kaum mehr Bedeutung als „Statussymbol“. Die pfälzische Landeskirche habe im Rahmen ihres Klimaschutzkonzepts bereits konkrete Schritte zur Reduzierung des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids unternommen. Zurzeit werde beispielsweise umfassend erhoben, wie viel CO₂die Landeskirche im Bereich ihrer Mobilität – etwa bei Großveranstaltungen und bei Dienstfahrten – produziert, erklärt Bärbel Schäfer.

Am 22. Februar in Speyer und am 24. Februar in Kaiserslautern können sich interessierte Autofaster den ganzen Tag über in einem Info-Bus über Angebote des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) informieren. Der VRN stellt den Angemeldeten Bonuskarten für ein vergünstigtes Monatsticket zur Verfügung. Die Aktion Autofasten wird u.a. von der Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland Pfalz, dem Ministerium für Umwelt des Saarlandes, den Ministerien für Verkehr und Umwelt des Großherzogtums Luxemburg sowie Umweltorganisationen, Verkehrsverbünden, Verkehrsunternehmen, Fahrradverleihern und Car-Sharing-Unternehmen unterstützt.

Hinweis: An der Auftaktveranstaltung in Speyer, Maximilianstraße 103 (vor der Sparkasse) am 22. Februar um 11 Uhr nehmen neben den kirchlichen Umweltbeauftragten der protestantische Oberkirchenrat Gottfried Müller und Domkapitular Franz Vogelgesang vom Bistum Speyer, der Beigeordnete der Stadt Speyer, Frank Scheid, Roland Kirsch vom Bund Umwelt- und Naturschutz, sowie Vertreter des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC und der Krankenkasse AOK teil. In Kaiserslautern stehen am 24. Februar, 11 Uhr, u.a. die Dekanin des protestantischen Kirchenbezirks, Angelika Keller sowie Pastor Scott Morrison als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), sowie Matthias Koderisch von der BUND-Kreisgruppe Kaiserslautern Rede und Antwort.

Informationen im Internet unter www.autofasten.de. Dort können sich Interessierte bis zum 27. Februar auch anmelden. Weitere Auskünfte erteilt die Umweltbeauftragte der Landeskirche, Bärbel Schäfer, unter Telefon: 06232 / 671519 und E-Mail: umwelt@frieden-umwelt-pfalz.de.

Speyer, 15. Februar 2012

www.evpfalz.de