Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit will politische Arbeit verstärken

Freising (epd). Die Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit will ihre politische Arbeit zur Armutsbekämpfung zu verstärken. Ein Beispiel für dieses Engagement sei der Einsatz für die Finanztransaktionssteuer, sagte eine Sprecherin dem epd zum Abschluss der Frühjahrstagung am Sonntag im bayerischen Freising. Oikocredit wolle darauf hinwirken, dass zusätzliche Einnahmen aus einer Transaktionssteuer nicht zum Schuldenabbau, sondern zur Überwindung der Armut eingesetzt werden.

In der Öffentlichkeit solle noch deutlicher das Oikocredit-Prinzip einer "verantwortlichen Mikrofinanzierung" herausgestellt werden, sagte die Sprecherin. Die von der Entwicklungsgenossenschaft vergebenen Kredite in die Dritte Welt sollen vor allem Kleinbauern eine wirtschaftliche Eigenständigkeit ermöglichen.

An dem internationalen Frühjahrstreffen auf dem Freisinger Domberg nahmen nach Angaben des Oikocredit-Geschäftsführers Deutschland, Florian Grohs, rund 60 Vertreter der genossenschaftlich organisierten Förderkreise aus den USA, Frankreich, der Schweiz, Holland, Spanien und Deutschland teil. Isaac Zuniga informierte über die Genossenschaft Naranjillo in Peru, zu der sich rund 5.000 Kleinbauern zusammengeschlossen haben.

Die 1975 gegründete Oikocredit vergibt Kredite an Genossenschaften, Mikrofinanzinstitute und Unternehmen in Entwicklungsländern. Im Jahr 2010 gingen den Angaben zufolge über 480 Millionen Euro an 863 Kreditpartner. Insgesamt hat Oikocredit als einer der weltweit größten Financiers im Mikrofinanzbereich 43.000 Anleger, 19.000 davon in Deutschland.

13. Februar 2012

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