Evangelische Kirche würdigt früheren EKD-Auslandsbischof Koppe

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat den früheren EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe zu seinem 70. Geburtstag am Sonntag gewürdigt. Er schaue mit Dankbarkeit auf die 13 Jahre, die Koppe für die ökumenische Arbeit der EKD Verantwortung getragen habe, heißt es in einem Glückwunschschreiben Schneiders. Koppe habe besonders im Dialog mit den orthodoxen Kirchen viel für ein tieferes gegenseitiges Verständnis beigetragen.

1998 setzte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) Koppe zum Ko-Moderator des Sonderausschusses für die Beziehungen zwischen protestantischen und orthodoxen Kirchen ein. Der Ausschuss war eingerichtet worden, um den Austritt der Orthodoxen aus dem rund 560 Millionen Christen zählenden Rat wegen theologischer Differenzen zu verhindern. Das protestantisch-theologische Institut Klausenburg-Hermannstadt in Rumänien verlieh Koppe 1996 die Ehrendoktorwürde. Im Amt des EKD-Auslandsbischofs folgte ihm 2006 der Pfarrer Martin Schindehütte.

Seit 1993 leitete Koppe die Hauptabteilung "Ökumene und Auslandsarbeit" im EKD-Kirchenamt in Hannover. Der Theologe bereiste alle Kontinente und schuf ein weltweites seelsorgerliches und kirchenpolitisches Netzwerk. Der frühere Landessuperintendent (Regionalbischof) im Sprengel Göttingen war 1993 von der EKD als Nachfolger für Bischof Heinz Joachim Held berufen worden.

Koppe, gebürtiger Niedersachse aus Mahlum bei Bad Gandersheim, arbeitete nach seinem Theologiestudium von 1969 bis 1970 in Genf beim Lutherischen Weltbund. Bis 1973 war Koppe Gemeindepfarrer in Hannover und bis 1978 Studieninspektor am Predigerseminar in Rotenburg (Wümme). Dann wurde er Pressesprecher für die hannoversche Landeskirche und die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen und von 1984 bis 1988 für die EKD. Koppe ist Vater zweier Töchter.

22. August 2011