Seemannsmissionen aus aller Welt tagen in Hamburg

Hamburg (epd). Die 10. Weltkonferenz der Seemannsmissionen hat am Freitag in Hamburg ihre Arbeit aufgenommen. Rund 200 Delegierte aus 49 Ländern und 77 Welthäfen beraten bis zum Dienstag zentrale Anliegen der Seelsorge an Bord und an Land, sagte die nordelbische Seemannspastorin Heike Spiegelberg zum Start. Die letzte Konferenz der "International Christian Maritime Association" (ICMA) fand 2004 in New Orleans (USA) statt.

"Seemannsmission bedeutet Hilfe für Leib und Seele", sagte Heike Proske, Generalsekretärin der Deutschen Seemannsmission mit Sitz in Bremen. Dafür bestehe ein weltweites Netz von Stationen für die konkrete Hilfe "vor Ort". Diese schließe auch zunehmend die Angehörigen und Familien ein. Unverzichtbar sei auch die politische Lobbyarbeit, die sich um das Arbeitsleben der Seeleute kümmere.

"Globales Thema Nummer 1" sei nach wie vor die Piraterie auf den Weltmeeren, sagte Proske: "Die Angst fährt immer mit, und sie beginnt schon bei der Abfahrt." Jedes dritte Gespräch in den Seemannsheimen handele von Piraten. Proske warnte erneut vor bewaffnetem Begleitschutz für die Schiffe. Erst recht abzulehnen sei die Bewaffnung der Seeleute selbst - dadurch könne die Situation nur eskalieren. Besser sei, die Seeleute auf gefährliche Situationen vorzubereiten. Manche Reeder machten ein solches Training für ihre Besatzungen schon zur Pflicht.

Weitere Konferenzthemen sind die Umsetzung des internationalen Übereinkommens zur Arbeit auf See und die zunehmende Bedeutung der Seelsorge für die Besatzungen von Kreuzfahrtschiffen. Zum Programm gehört auch ein Besuch im Internationalen Seemannsclub "Duckdalben" im Hamburger Freihafen, der vor wenigen Tagen sein 25. Jubiläum feierte. Zum Abschluss der Konferenz wird am Dienstag ein ökumenischer Gottesdienst im Hamburger Michel gefeiert.

www.seemannsmission.org

19. August 2011

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