Kirchbautag: Sanierung von Kirchen gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Rostock (epd). Die Kosten für die Sanierung der rund 20.000 Kirchen in Deutschland belaufen sich nach Schätzung des Evangelischen Kirchbautages auf rund sechs Milliarden Euro. Der Erhalt der Sakralgebäude müsse verstärkt als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden, sagte der Präsident des Evangelischen Kirchbautages, Helge Adolphsen, am Samstag zum Abschluss der Expertenkonferenz in Rostock.

Der langjährige Hamburger Hauptpastor sprach sich gegen eine Förderung von Sanierungsprojekten "nach Gießkannenprinzip" aus. Zudem müssten an ihnen künftig alle Dorfbewohner beteiligt werden. Thomas Erne vom evangelischen Institut für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart (Marburg) lobte das "phänomenale Bürgerschaftsengagement" in Mecklenburg für den Erhalt der Kirchen. Die geplante Nordkirche könne sich über diese Kompetenzen freuen.

Am 27. Evangelischen Kirchbautag, der am Samstagabend mit einem Gottesdienst in der Rostocker Nikolaikirche enden sollte, nahmen seit Donnerstag mehr als 450 Architekten, Stadtplaner, Theologen und Künstler aus ganz Deutschland und mehreren europäischen Ländern teil. Unter dem Motto "Kirchenraum - Freiheitsraum - Hoffnungsraum" ging es dabei auch um die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf Land und Kirche sowie um neue Nutzungen für Kirchen.

Der Kirchbautag findet alle drei Jahre statt. Nach Magdeburg und Leipzig war Rostock der dritte Tagungsort in den neuen Ländern. Wo der nächste Kirchbautag sein wird, steht derzeit noch nicht fest.

25. Juni 2011

www.kirchbautag.de
Pressemitteilung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs

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